von München nach Sydney über Land und See
Dienstag, 1. Januar 2013
¶ sanur
Silvester am Strand von Bali. Wo man denn am besten hinginge heute Abend, frage ich Dave, einen Engländer, der hier ein ganz wunderbares Guesthouse betreibt. An den Strand natürlich, wegen des Feuerwerks. Aber Vorsicht, das sei hier anders als in Europa! Aha, hatte ich fast vermutet. Ab Mittag bewegt sich die Bevölkerung der Umgebung richtung Strand, jeder dritte bewaffnet mit Feuerwerkskörpern aller Art. Am Abend war ich froh um einen Sitzplatz auf einer Mole. Erwartungsgemäss ging die Ballerei los, noch bevor die Sonne Gelegenheit hatte, unterzutauchen. Der Strand war in Kürze in soviel Rauch gehüllt, dass der Horizont nicht mehr auszumachen war. Was man wissen sollte, ist, dass die Balinesen es vorziehen, ihre Knallkörper in alle möglichen Richtungen abzufeuern, nur nicht nach oben. Man muss also auf der Hut sein, und dem Beschuss hier und da geschickt ausweichen. Am liebsten lassen sie Raketen waagrecht über das Wasser titschern, wo diese gerne mal ihre Richtung ändern. Eine besonders gelungene Explosion auf der Wasseroberfläche wird vom Publikum mit Beifall bedacht. Kurz vor Mitternacht wird die Mole geräumt, aus Sicherheitsgründen, wie es heisst. Und was dann kommt, kann sich jeder ausmalen...
Ich wünsche euch allen ein gesundes und glückliches Neues Jahr.



Montag, 31. Dezember 2012
Allahu akbar. Seit drei Wochen dominiert der Islam meine Reiseroute. Regelmässig wird von den zahlreichen Minaretten zum Gebet gerufen. Der Muezzin selbst steht nicht mehr oben, sondern Lautsprecher verbreiten seinen Gesang. Tagsüber verschmilzt der Muezzinruf mit dem alltäglichen Trubel und Lärm in den Gassen. Aber frühmorgens um halb fünf ist der Weckruf das einzige Geräusch der Stadt. Ein Muezzin beginnt, und nach und nach gesellen sich andere hinzu, jeder mit seiner eigenen Melodie, manche ganz nah, manche weiter weg. Das dauert etwa 15 Minuten, und ist eigentlich schön anzuhören. Man liegt halb wach im Bett, lauscht, und man weiss, der Tag hat begonnen. Nur einmal, in Yogyakarta, war ausgerechnet der Muezzin von der Nachbarmoschee ein eher unmusikalischer Zeitgenosse.
Minarette in Vorarlberg? Aber ja doch! Nur bitte mit Muezzin.



Montag, 24. Dezember 2012
Ihr lieben Daheim- oder sonstwo gebliebenen, ich wünsche euch frohe und geruhsame Festtage. Ich habe mich heute dabei erwischt, wie ich auf der Fähre über die Sunda-Strasse "Oh Tannenbaum" gepfiffen habe. So ganz geht dieser Event wohl doch nicht an mir vorüber...
Das Foto ist noch aus Bangkok. Jakarta verhält sich in dieser Hinsicht angenehm zurückhaltend.