von München nach Sydney über Land und See
Freitag, 23. November 2012
Ich habe mir gedacht, bevor ich mein Geld für Adrenalinstösse mittels Dschungeltrips oder Haitauchen ausgebe, miete ich mir ein Moped und schmeiss mich in den vietnamesischen Verkehrsirrsinn. Die ersten Meter habe ich mich durchgezittert, war es nicht gewohnt, dass sich von allen Seiten gleichzeitig Verkehrsteilnehmer nähern. Aber mit der Zeit haben sich meine Sinne daran gewöhnt, und die Tachonadel ging beständig nach oben. Dummerweise hatte ich nicht drangedacht, gleich zu tanken, so musste ich nach einem Kilometer Fahren erstmal schieben, und das bei gefühlten 35 Grad. Gottseidank gibt es alle paarhundert Meter Strassenhändler, die Sprit schwarz verkaufen, was sie durch eine grüne Pet-Flasche am Strassenrand anzeigen. Ich bin dann zwei Tage durch die Gegend gebraust und hatte viel Spass. Und mit einbrechender Dunkelheit wächst der thrill-Faktor exponentiell, da Strassen und Fahrzeuge gerne unbeleuchtet sind...
(Und um bösen Zungen gleich mal den Wind aus den Segeln zu nehmen, sei noch hinzugefügt, dass mir der Roller nicht auf den Fuss gefallen ist...)

Hoi An

Bucht bei Nha Trang



Samstag, 17. November 2012
Ein Tag auf der Insel Cat Ba. Am Morgen vom Bett aus den Sonnenaufgang über der einzigartigen Inselwelt geniessen. Gemütlich in der Morgensonne einen pancake mit Honig frühstücken. Tagsüber durch die Bucht schlendern und bei einem Bier den Fischern bei der Arbeit zuschauen. Am Abend einen armlangen, gegrillten Fisch mit Knoblauch und Tomaten verdrücken. Daran könnte man sich gewöhnen.

das kann man trinken, soll gut für die Knochen sein...



Mittwoch, 14. November 2012
¶ hanoi
Verkehr in und um Hanoi.
Stellt euch eine enge Innenstadtsituation vor, z.B. Siena. Jetzt verteilt in den Gassen ein paar Autos, Fahrräder und Rikschas. Die Zwischenräume füllt ihr mit Mopeds auf, so viele, wie reinpassen. Und jetzt stellt euch vor, diese Masse aus Blech und Mensch würde sich bewegen, und zwar in alle Richtungen gleichzeitig, ohne erkennbares System, begleitet von einem ununterbrochenem Hupkonzert. Stellt euch vor, ihr seid da mitten drin und versucht, euch fortzubewegen, oder - für Fortgeschrittene - die Strassenseite zu wechseln. Die Gehwege sind mit abgestellten Mopeds zugeparkt oder werden von auf kleinen Plastikhockern sitzenden Vietnamesen besetzt, die gerade eine Malzeit zu sich nehmen. Ampeln gibt es kaum, und wenn doch, so haben sie keine bindende Funktion.
Auf den Strassen ausserhalb geht es nicht anders zu. Wer hupt hat recht. Es kommt vor, dass ein Auto einen Bus überholt, der gerade einen Lkw überholt, während sich aus der Gegenrichtung ein Moped nähert, das mit zwei querliegenden Bambusstangen beladen ist. Und wenn es links partout nicht geht, wird eben rechts überholt. Wenn man im Überlandbus vorne sitzt mit dem Blick auf die Strasse, hat man jede Menge Spass und Nervenkitzel.
Das Groteske an der Sache ist, dass es funktioniert. Wäre diese Masse an Verkehrsteilnehmern Verkehrsregeln westlichen Standards unterworfen, würde sich garnichts bewegen. Und Hanoi wäre auch nur halb so spannend.

der ganz normale Wahnsinn in Hanoi