von München nach Sydney über Land und See
Dienstag, 13. November 2012
¶ guilin
Bootsfahrt auf dem Li-River. Man dümpelt ca. 4 Stunden den Fluss hinunter, vorbei an einer faszinierend geformten, mystischen Hügellandschaft. Ein englischer Rugbyspieler und ich trotzen als einzige dem fallweisen Sprühregen auf dem Oberdeck, während der Rest der Besatzung nur dann auftaucht, wenn durch den Guide einer der acht scenic-view-points angekündigt wird, die im ausliegenden Faltplan sorgfältig chronologisch aufgelistet sind. Dann wird es kurzzeitig hektisch, 50 Fotoapparate werden in die vorgegebene Richtung gehalten, auf die zwei fremdländischen Gestalten ein argwöhnischer Blick geworfen und deren seltsames Verhalten angeregt diskutiert. Nach drei Minuten hat man wieder seine Ruhe. Das man dabei das Mittagsbuffet verpasst, das im Heck zuvor mit trübem Flusswasser zubereitet wurde, lässt sich verkraften.

Li-River



Dienstag, 6. November 2012
Bergsteigen in China. Wer eine letztendlich sinnfreie, tausende Kilometer lange Mauer quer durchs Land baut, der erschliesst auch seine Berge nicht auf herkömmliche Art. Auf den höchsten Punkt führen zwei Treppen, eine von Osten und eine von Westen. Nachdem man die Permission-Gebühr entrichtet hat, werden die 1000 hm über ca. 6000 Granit-Stufen auf dem direkten Weg bezwungen, sprich mehr oder weniger in der Falllinie. Alternativ kann man natürlich auch die Seilbahn nehmen oder man lässt sich für ein paar Yuan in einer Sänfte hinauftragen. Alle 100 hm gibt es eine Verpflegungsstation, wobei die Preise für Wasserflaschen direkt proportional zur Höhe steigen. Oben befinden sich moderne Hotels, die auf antiquierte Weise versorgt werden: Schmächtige Träger schleppen mittels eines Bambus-Jochs alles nach oben was irgendwie gebraucht wird - Lebensmittel, Gasflaschen, Flachbildfernseher. Dort trifft man auf einen guten Teil der 1,5 Milliarden Chinesen bekleidet mit Lederschuhen und Daunenanoraks, gesellt sich zu ihnen und wartet gemeinsam auf den Sonnenunter- und -aufgang.

Die Landschaft allerdings ist traumhaft schön und jede Stufe wert...



Donnerstag, 1. November 2012
nervig
"Hello Sir! Where from? Germany? Ah! German good car! haha. You wanna shopping? Cheap watch! You wanna lady massage?..." (die Erfolgsrate würde mich mal interessieren,,,)

überraschend
99% der Skooter und Motorrikschas fahren mit Elektroantrieb. Man hört nur ein leises sssssst. Das macht die Stadt um einiges leiser und die Luft um einiges besser.

angenehm
Auf den Hotelzimmern gibt es immer einen Wasserkocher, Teebeutel und Tassen. Egal ob Viersterne-Hotel oder Youth Hostel.

dieses Foto muss einfach sein