¶ peking
Pekingente. Ein Koch kommt und zerlegt das braungebratene, magere Tier kunstvoll. die Einzelteile werden samt Kopf auf Tellern in der Tischmitte verteilt. Man nimmt sich einen kleinen Pfannkuchen, versucht sich mit den Stäbchen ein Stück Ente zu greifen, dippt dieses in eine Schälchen mit Sojasauce möglichst ohne es zu verlieren, legt es dann auf den Pfannkuchen und ganiert mit etwas Gemüse. Dann rollt man das Ganze ein und versucht, das Kunstwerk mit den Stäbchen zu greifen um es dann möglichst ansehnlich in den Mund zu schieben. Wen das Gerülpse, Geschmatze und Geschlürfe an den Nachbartischen stört, kann sich ja mal kräftig schneuzen. Das finden die Chinesen nämlich absolut eklig, insbesondere wenn man das Taschentuch danach wieder in den Hosensack steckt...
Verbotene Stadt
Verbotene Stadt
Und wieder 32 Stunden Zugfahrt, aber sehr viel komfortabler als zuvor in einem nicht endend wollenden mongolischen Zug (15 Wagen hinter zwei Diesellocks) und mit weiss behandschuhten, sehr zuvorkommenden Zugbgleiterinnen. Die Italiener im Nachbarabteil hatten sogar eine Mokkamaschine dabei und die englisch-australische Saufpartie war drei Wagen weiter untergebracht (man sah sie nur, wenn sie sich bei Aufenthalten mit freiem Oberköper am Bahnsteig Nachschub besorgten). So lässt sich gut die Wüstenlandschaft geniessen.
Wüste Gobi in der Abendsonne
Wüste Gobi in der Abendsonne
Die Stadt selber gibt nicht viel her. Auch ist die Stassenbeleuchtung offensichtlich noch nicht angeschlossen, was aber keine Rolle spielt, da man ohnehin von allen Seiten gewarnt wird, sich nach Einbruch der Dunkelheit noch draussen aufzuhalten. Dafür ist der Nationalpark Terelz im Osten der Stadt umso sehenswerter, wo ich meine Reitkünste auf einem viel zu kleinen Pferd überprüfen durfte.
Adler im Nationalpark Terelz
Adler im Nationalpark Terelz
Wieder 32 Stunden Zugfahrt, 7 davon als Grenzaufenthalt. Pässe werden mehrfach kontrolliert, Formulare ausgeteilt und wieder eingesammelt, der komplette Zug auseinandergebaut und in der Reihenfolge seiner Wagen ohne erkennbares System neu sortiert. Die Drogenhunde, die die Abteile durchschnüffeln sollten, hatten diesmal wenig Spass: Eine Gruppe junger EngländerInnen und AustralierInnen hatten per Internet die "Tour de Vodka" gebucht, eine Degustations-Reise der besonderen Art. Offensichtlich waren nicht alle Teilnehmer in der Lage, die verkosteten Säfte auch bei sich zu behalten und entleerten sich auf unübliche Weise ins Abteil.
Der Blick aus dem Zugfenster auf die langsam vorbeiziehende Landschaft entschädigte für alles.
Blick aus dem Zugfenster bei Tagesanbruch
Der Blick aus dem Zugfenster auf die langsam vorbeiziehende Landschaft entschädigte für alles.
Blick aus dem Zugfenster bei Tagesanbruch