von München nach Sydney über Land und See
Mittwoch, 14. November 2012
¶ hanoi
Verkehr in und um Hanoi.
Stellt euch eine enge Innenstadtsituation vor, z.B. Siena. Jetzt verteilt in den Gassen ein paar Autos, Fahrräder und Rikschas. Die Zwischenräume füllt ihr mit Mopeds auf, so viele, wie reinpassen. Und jetzt stellt euch vor, diese Masse aus Blech und Mensch würde sich bewegen, und zwar in alle Richtungen gleichzeitig, ohne erkennbares System, begleitet von einem ununterbrochenem Hupkonzert. Stellt euch vor, ihr seid da mitten drin und versucht, euch fortzubewegen, oder - für Fortgeschrittene - die Strassenseite zu wechseln. Die Gehwege sind mit abgestellten Mopeds zugeparkt oder werden von auf kleinen Plastikhockern sitzenden Vietnamesen besetzt, die gerade eine Malzeit zu sich nehmen. Ampeln gibt es kaum, und wenn doch, so haben sie keine bindende Funktion.
Auf den Strassen ausserhalb geht es nicht anders zu. Wer hupt hat recht. Es kommt vor, dass ein Auto einen Bus überholt, der gerade einen Lkw überholt, während sich aus der Gegenrichtung ein Moped nähert, das mit zwei querliegenden Bambusstangen beladen ist. Und wenn es links partout nicht geht, wird eben rechts überholt. Wenn man im Überlandbus vorne sitzt mit dem Blick auf die Strasse, hat man jede Menge Spass und Nervenkitzel.
Das Groteske an der Sache ist, dass es funktioniert. Wäre diese Masse an Verkehrsteilnehmern Verkehrsregeln westlichen Standards unterworfen, würde sich garnichts bewegen. Und Hanoi wäre auch nur halb so spannend.

der ganz normale Wahnsinn in Hanoi