Bergsteigen in China. Wer eine letztendlich sinnfreie, tausende Kilometer lange Mauer quer durchs Land baut, der erschliesst auch seine Berge nicht auf herkömmliche Art. Auf den höchsten Punkt führen zwei Treppen, eine von Osten und eine von Westen. Nachdem man die Permission-Gebühr entrichtet hat, werden die 1000 hm über ca. 6000 Granit-Stufen auf dem direkten Weg bezwungen, sprich mehr oder weniger in der Falllinie. Alternativ kann man natürlich auch die Seilbahn nehmen oder man lässt sich für ein paar Yuan in einer Sänfte hinauftragen. Alle 100 hm gibt es eine Verpflegungsstation, wobei die Preise für Wasserflaschen direkt proportional zur Höhe steigen. Oben befinden sich moderne Hotels, die auf antiquierte Weise versorgt werden: Schmächtige Träger schleppen mittels eines Bambus-Jochs alles nach oben was irgendwie gebraucht wird - Lebensmittel, Gasflaschen, Flachbildfernseher. Dort trifft man auf einen guten Teil der 1,5 Milliarden Chinesen bekleidet mit Lederschuhen und Daunenanoraks, gesellt sich zu ihnen und wartet gemeinsam auf den Sonnenunter- und -aufgang.
Die Landschaft allerdings ist traumhaft schön und jede Stufe wert...
Die Landschaft allerdings ist traumhaft schön und jede Stufe wert...